Debüt des Porsche 911 Cup: Fortsetzung der Rennsporttradition und Erreichen neuer Leistungshöhen

Nachrichten & Ankündigungen 11. August

Porsche hat den brandneuen 911 Cup offiziell vorgestellt, den speziellen Markenpokal-Rennwagen für den Porsche Mobil 1 Supercup, regionale Carrera Cups und weitere lizenzierte Markenpokale. Ab der Saison 2026 wird das neue Fahrzeug im Porsche Carrera Cup Asia debütieren. Basierend auf dem 911 der Generation 992.2 verfügt er über zahlreiche Verbesserungen und führt gleichzeitig die bekannte DNA von Porsche Motorsport fort.

Der brandneue 911 Cup: Positionierung und grundlegende Verbesserungen

Der neue 911 Cup wurde speziell für globale Markenpokale entwickelt und wird zu den ersten Fahrzeugen gehören, die im Porsche Carrera Cup Asia 2026 antreten. Bei der Entwicklung standen drei Hauptziele im Vordergrund: Leistungssteigerung, Senkung der Betriebskosten und Vereinfachung der Steuerung für Teams und Fahrer.

Unter der Motorhaube verbirgt sich ein 4,0-Liter-Sechszylinder-Saugmotor mit 382 kW (520 PS) – 10 PS mehr als beim Vorgängermodell. Für Kunden des Porsche Carrera Cup Asia kostet das Fahrzeug 2.036.000 RMB (zzgl. MwSt. in bestimmten Märkten).

Porsche vereinheitlicht insbesondere seine Markennamen unter dem Namen „911 Cup“ und setzt damit eine einheitliche Namensstrategie um. Künftig werden nur noch Fahrzeuge, die für markenoffene GT-Wettbewerbe oder Nischenkategorien vorgesehen sind, die Bezeichnung „GT“ tragen, wie der zeitgleich vorgestellte 911 GT3 R zeigt. Der Cup-Wagen wird im Porsche-Werk Zuffenhausen auf derselben Linie wie die straßentauglichen 911 GT-Modelle gebaut und setzt ein bewährtes Serienmodell fort: Seit Ende 2020 hat Porsche Motorsport 1.130 Exemplare des aktuellen 911 GT3 Cup gebaut, die Gesamtproduktion des Marken-911 beträgt 5.381 Einheiten.

Asien-Debüt und Serienplanung

Details zum Porsche Carrera Cup Asia 2026 werden am 22. August auf dem Mandalika International Street Circuit in Indonesien bekannt gegeben. Wie in den vergangenen beiden Saisons werden die Teilnehmer der Serie über den Michelin Talent Pool ausgewählt und jungen Fahrern im asiatisch-pazifischen Raum und darüber hinaus eine Plattform geboten, ihr Können unter Beweis zu stellen. Das Talent Pool Shootout 2026 findet vom 3. bis 5. November auf dem Sepang International Circuit statt.

„Wie die Vorgängergenerationen überschreitet auch der neue 911 Cup Grenzen“, sagte Thomas Laudenbach, Leiter Porsche Motorsport. „Er vereint straßenzugelassene GT-Komponenten mit reiner Renntechnologie zu einem einheitlichen, leistungsorientierten Konzept. Den 911 Cup zu fahren bleibt eine Herausforderung – und das wollen wir auch bleiben, denn er dient als Trainingsplattform für Porsche-Nachwuchsfahrer.“

Michael Dreiser, Vertriebsleiter Porsche Motorsport, ergänzte: „Dieses auf dem 911 basierende Cup-Auto ist eines der meistverkauften Rennfahrzeuge der Welt. Neben dem 718 GT4 RS Clubsport bildet es das professionelle Fundament unserer Motorsportpyramide. Seine Vielseitigkeit ist entscheidend – er ist nicht nur im Markenpokal, sondern auch im Langstrecken- und offenen GT-Wettbewerb erfolgreich.“

Alexandre Imperatori, Serienmanager des Porsche Carrera Cup Asia, kommentierte: „Der neue 911 Cup bietet deutliche Verbesserungen bei Leistung, Handling und Komfort sowie mit Spannung erwartete Funktionen für Fahrer aller Leistungsklassen. Wir sind stolz, zu den Ersten zu gehören, die ihn in einer Porsche-Markenserie einsetzen und damit Porsches langfristiges Engagement im Motorsport in Asien unterstreichen.“

Karosserie: Aerodynamik und Funktionalität im Einklang

Optisch hebt sich der 911 Cup von seinem Vorgänger ab und übernimmt die Frontschürze des 911 GT3 der Generation 992.2. Der Frontsplitter besteht nun aus drei separaten Abschnitten, sodass nach einem Aufprall nur beschädigte Teile ausgetauscht werden müssen – das reduziert Verpackungs- und Transportkosten. Die Tagfahrlichter wurden entfernt, um Kühlerschäden bei leichten Kollisionen zu vermeiden und einen Austausch zu vermeiden.

Belüftete vordere Kotflügel leiten den Luftstrom durch die Radkästen und erhöhen so den Abtrieb an der Vorderachse. Ein optimierter Unterboden, identisch mit dem Serienmodell, arbeitet mit einem zusätzlichen Luftstrommanagement hinter den Vorderrädern zusammen, um die Lenkpräzision insbesondere bei schnellen Kurvenfahrten zu verbessern.

Am Heck erleichtert ein neu gestalteter Schwanenhalsflügel mit verbesserter Befestigung die Winkelverstellung, während die Motorabdeckung überarbeitet wurde. Fast alle Karosserieteile, einschließlich der Türen, bestehen aus recyceltem Kohlefaservlies mit biobasiertem Epoxidharz. Produktionsabfälle werden wiederverwendet, um die Ersatzteilkosten zu stabilisieren und die Nachhaltigkeit zu fördern.

Motor und Antriebsstrang: Mehr GT3-DNA, gleiche Haltbarkeit

Der 4,0-Liter-Sechszylinder-Saugmotor, abgeleitet vom Motor des 911 GT3, leistet nun 382 kW (520 PS) und verfügt über seriennahe Komponenten wie strömungsoptimierte Einzeldrosselklappen und Nockenwellen mit verlängertem Ventilhub. Der Wegfall der zentralen Drosselklappe ermöglicht den Einsatz von Luftmengenbegrenzern für andere Rennserien.

Trotz der Leistungssteigerung bleibt die Lebensdauer des Motors unverändert, sodass erst nach 100 Stunden Rennstreckeneinsatz eine Überholung erforderlich ist. Drei Auspuffkonfigurationen stehen zur Verfügung, um den weltweit unterschiedlichen Lärmvorschriften gerecht zu werden.

Der Antriebsstrang verfügt über eine verstärkte Vierscheiben-Sintermetall-Rennkupplung in Kombination mit einem sequenziellen Sechsganggetriebe, wodurch die bisherige Drehzahlbegrenzung von 6.500 U/min bei stehenden Starts aufgehoben wurde. Eine neue Auto-Restart-Funktion ermöglicht den sofortigen Neustart des Motors durch Betätigen der Kupplung, während blinkende Bremslichter die Warnblinkanlage ersetzen und so bei Rennstarts ein deutlicheres Sicherheitssignal liefern.

Bremsen: Langstreckentaugliche Leistung

Das Bremssystem wurde gründlich überarbeitet: Die vorderen Bremsscheiben haben jetzt einen Durchmesser von 380 mm und eine Dicke von 35 mm (vorher 32 mm). Vergrößerte Kühlkanäle verbessern die Wärmeableitung. Die Verlagerung des zentralen Kühlers in den Kofferraum ermöglicht eine direktere Luftzufuhr zu den Bremsen. Schmalere Bremsscheibentöpfe vergrößern die Reibfläche, und breitere Beläge verbessern die Verzögerung und Haltbarkeit bei Langstreckenrennen.

Das serienmäßige Bosch M5 ABS nutzt verbesserte Datenverarbeitung und neue Beschleunigungssensoren für eine optimierte dynamische Überwachung. Bei Druckverlust in einem der Bremskreise warnt die Software den Fahrer sofort. Ein vergrößerter Bremsflüssigkeitsbehälter erfüllt die Anforderungen von Langstreckenrennen.

Zu den Lenkungsverbesserungen gehören ein reduzierter Wendekreis für engere Stadtkurse und ein größerer Lenkwinkel für bessere Kontrolle bei Übersteuern.

Cockpit: Optimierte Bedienelemente, mehr Sicherheit

Ein neues, hochwertiges Multifunktionslenkrad integriert die Einstellung von ABS und Traktionskontrolle über den zentralen Drehschalter. Farbig beleuchtete Tasten verbessern Sichtbarkeit und Bedienbarkeit.

Das zentrale Bedienfeld neben dem Fahrersitz wurde von zehn auf acht physische Schalter reduziert. Ein Knopf unten rechts öffnet ein Displaymenü für Fahrzeugeinstellungen wie Pit-Limiter, Abgasmapping und Lenkwinkel-Reset – so ist kein Laptop-Anschluss mehr erforderlich. Zusätzliche Schaumstoffpolster in den Türholmen bieten zusätzlichen Schutz für Arme, Beine und Füße.

Elektronik: Erweiterte Funktionalität

Das verbesserte Elektronikpaket umfasst ein Reifendruckkontrollsystem (RDKS) mit Live-Datenanzeige auf dem Armaturenbrett, eine GPS-Antenne anstelle des bisherigen Infrarotsystems für Rundenzeitmessung und -verfolgung sowie vom GT3 R abgeleitete Funktionen wie die Zeitmessung der Boxenrunde und eine „Pre-Kill“-Funktion, die den Motor bei Boxenstopps abschaltet. Ein neues elektronisches Überwachungssystem überwacht die interne 9-V-Batterie des Feuerlöschers.

Die in Zusammenarbeit mit Michelin entwickelte neue Reifengeneration wurde in Monza, auf dem Lausitzring und auf der Porsche-Teststrecke in Weissach von den ehemaligen Porsche-Junioren Bastian Buus, Laurin Heinrich und Klaus Bachler sowie dem erfahrenen Rennfahrer Marco Seefried ausgiebig getestet.

Matthias Scholz, Projektleiter GT-Rennwagen, fasste zusammen: „Der neue 911 Cup besticht durch seine Liebe zum Detail. Er ist stärker, schneller und praktischer – bei gleichbleibender oder sogar längerer Lebensdauer der Komponenten. Nachhaltigkeit stand im Fokus, mit umfangreichem Einsatz von Recyclingmaterialien, während die Cockpit-Ergonomie und die elektronischen Systeme seine Vielseitigkeit erweitern.“